Auch als Gastgeber von Veranstaltungen sollten Sie beginnen, sich mehr Gedanken zu machen: Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass es ausreicht, einen Raum mit Menschen zu füllen, sie an ein Buffet zu stellen und einen Vortrag einzubuchen. Ein geheizter Raum, ein paar Sitzgelegenheiten und gratis Alkohol waren genug, als wir Teenager waren. Heute erwarten wir etwas mehr.
Wenn Sie wirklich erfolgreiche Veranstaltungen durchführen wollen, ist es Ihre Hauptaufgabe, Ihre Gäste gut miteinander zu verbinden. Eine gute Veranstaltung ist diejenige, die aus Fremden Bekannte macht. Die Kunst besteht darin, in einem Raum mit 50 oder 500 Gästen ein unsichtbares temporäres Netzwerk zu schaffen. Ein temporäres Netzwerk erkennt man daran, dass die Mitglieder für die kurze Lebensdauer des jeweiligen Netzes einander vertrauen, die Distanz zu schmelzen scheint und man sich fühlt wie unter Freunden.
Wir alle haben das schon bei Konzerten oder Sportereignissen erlebt: Im Stadion sind wir Familie. Herausragende Beispiele für wirklich erfolgreiche temporäre Netzwerke sind Woodstock, die Loveparade (als sie noch in Berlin war) oder die meisten Kirchentage der Katholiken. Auf einmal lächeln sich fremde Menschen an, teilen Essen, Getränke und Zigaretten und fühlen sich einander nah.
Genau dies ist das Geheimnis guter Netzwerk-Veranstaltungen: Wenn es Ihnen gelingt für die Dauer der Veranstaltung ein temporäres Netzwerk, also enge Verbindungen der Teilnehmer untereinander aufzubauen, sind Sie ein guter Gastgeber und alle werden gerne wieder kommen. Wenn es Ihnen sogar gelingt, langfristige, dauerhafte Beziehungen zwischen Menschen herzustellen, gehören Sie zu den Dictyonomen und Sie werden mit dieser Kunst Ihre persönlichen Lebensziele erreichen. Dies ist einfacher, als Sie vielleicht dachten.
