Die 7 Elemente eines guten Netzwerks: Der Modus des gegenseitigen Kennenlernens

Getting to know each other

Fast alle so genannten „Netzwerkveranstaltungen“ basieren auf dem Prinzip der selbstständigen menschlichen Interaktion. Man geht davon aus, dass Menschen als soziale Wesen automatisch Kontakt zueinander aufbauen, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum im selben Raum befinden. Es gibt (ausgenommen sind sportorientierte Netzwerke) eigentlich nur zwei Formate:

Die 2 Formate der Kontaktvermittlung

A. Das gesetzte Essen

B. Der Stehempfang

Alle anderen Formate sind lediglich leichte Abwandlungen dieser beiden Grundkonzepte. Ob es sich nun um einen Vortrag, ein Konzert mit Reihenbestuhlung, eine Führung (z.B. durch ein Museum) handelt, oder ob Sie gemeinsam beten: Am Ende stehen oder sitzen Sie mit anderen an einem Tisch.

Wieso muss ich mich immer selbst vorstellen?

Beim „gesetzten Essen“ werden die Teilnehmer einander vorgestellt (meist in Form von Tischkarten mit dem jeweiligen Namen, die vor den Tellern der Gäste platziert werden), beim Stehempfang hingegen gibt es inzwischen immer öfter die amerikanische Tradition der Namensschilder, die alle Teilnehmer am Revers tragen. Dies alles stellt (aus historischer Sicht) einen ziemlichen Verfall der Sitten dar. Sowohl an den Höfen Europas (bis ins 19. Jahrhundert), als auch in den bürgerlichen Salons (bis ins 20. Jahrhundert), war es üblich, Gäste einander persönlich vorzustellen. Aus Historienfilmen ist uns allen noch die Tradition bekannt, dass wichtige Gäste auf Empfängen bei Hofe beim Betreten des Raumes lautstark vom Hofmarschall angekündigt wurden. So wusste man, wer die Gäste waren, deren Namen den Teilnehmern vorher auf Listen ausgegeben wurden. Die heutige „Namensschilder-Kultur“ sorgt dafür, dass der Stil der meisten Veranstaltungen relativ anonym ist und von hyperaktiven Kontaktjägern und Verkäufern definiert wird. Wer keine Lust hat, wildfremde Menschen anzusprechen und nach ihrem Namen zu fragen, wer vielleicht etwas zurückhaltend ist, der bleibt auf den so genannten „Netzwerkveranstaltungen“ der heutigen Zeit eher einsam.

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