7 Elemente eines guten Netzwerks: Die Kommunikation nach außen

Kommunikation nach aussen

Fast alle Netzwerke haben Probleme damit, offen mit der Außenwelt zu kommunizieren. Man hat Angst vor der Presse, Angst vor ungebetenen Gästen bei Veranstaltungen und vielleicht auch einfach Angst davor, dass zu viele Informationen unkontrolliert nach draußen dringen. Diese Paranoia entsteht in fast allen menschlichen Netzwerken, deren Absicht es ist, eine starke innere Bindung aufzubauen. Je mehr man die inneren Beziehungen untereinander beschwört und zelebriert, desto größer wird der Wunsch nach Abgrenzung. Darunter leidet fast immer die Kommunikation mit der Außenwelt. Diese „Geheimdienstmentalität“ entspricht jedoch nicht mehr der modernen, westlichen Medienkultur.

Welche Nachteile hat Geheimnistuerei?

Die Freimaurer haben diese Entwicklung schmerzlich erfahren müssen. Dadurch, dass sich die Logen traditionell eher verschwiegen verhalten, wuchs um sie herum eine Welt aus Gerüchten, falschen Geschichten, Verschwörungstheorien und Mythen. Was anfangs noch ein Vorteil zu sein schien (Jede Frau weiß: nichts ist besser, als einen Hauch Geheimnisvolles an sich zu haben), hat in den letzten Jahren zu einem enormen Image-Schaden geführt, der kaum wieder wettzumachen ist. Vorläufiger Höhepunkt dieses durch Geheimnistuerei entstandenen PR-Desasters: Der norwegische Amok-Attentäter Anders Breivik war Mitglied der Freimaurer-Loge »St. Olaus der drei Säulen«, posierte auf einem Foto mit dem Freimaurer-Schurz und nahm in seinem „Manifest“ mehrfach Bezug auf die „wichtige gesellschaftliche Rolle“ der Freimaurer und ihrer Stammväter, den Tempelrittern. Dass seine Tat und seine Denkweise dem Konzept der Loge komplett entgegenlaufen, Breivik sich sogar mit seinen Aussagen und seiner Selbstinszenierung auf dem Foto selbst widerspricht, erkennen Fachleute zwar sofort (Wenn Sie wollen, können Sie hier einen interessanten Artikel der Zeit über Breiviks Freimaurer-Irrdenken lesen.

Für die breite Öffentlichkeit ist dies aber wieder ein Beweis der weltverschwörerischen Umtriebe einer Geheimgesellschaft. Gerade, weil die Organisation immer darauf bedacht war, so wenig wie möglich über sich zu reden, reden andere über sie umso mehr. Heute ist es nicht mehr möglich, kein Image zu haben. Man kann nur wählen, ob man sein Image selbst aufbaut oder dies anderen überlässt. Gerade um kontrollieren zu können, was über ein Netzwerk außerhalb des Netzwerks kommuniziert wird, ist professioneller Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln unerlässlich.

Im Jahre 2011 gehören folgende Elemente zum essenziellen Handwerkszeug eines jeden Netzwerks

A. Eine regelmäßig aktualisierte Homepage, gegebenenfalls ein regelmäßig erscheinendes Clubmagazin.

B. Eine immer erreichbare Telefonnummer mit kompetenten, offenen Ansprechpartnern.

C. Eine E-Mail-Adresse mit möglichst direktem Kontakt zu den Verantwortlichen der Organisation.

D. Regelmäßige Veranstaltungen mit der Möglichkeit, das Netzwerk und seine Mitglieder kennen zu lernen.

E. Eine gute Pressemappe. Nicht mehr Inszenierung und Geheimnis-Bewahrung als unbedingt nötig. Wer stark ist, kann offen sein.

Ein gutes Netzwerk erkennen Sie daran, wie offen und professionell es mit der Außenwelt kommuniziert. Je weniger Angst eine Organisation davor hat, mit Nichtmitgliedern und den Medien Informationen auszutauschen, desto mehr Erfolgschancen hat sie in unserer immer stärker vernetzten Welt.

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