Wie aus einem Kontakt eine Beziehung wird

Ein Kontakt ist (noch) keine Beziehung. Den Wert und die Tiefe einer Beziehung erkennt man immer erst in Krisenzeiten, die Belastbarkeit einer Bindung stellt sich immer erst bei der Belastung heraus. Stellen Sie sich vor, Ihre Stadt wird von einer Katastrophe heimgesucht, alles ist in Bewegung. Wie schnell würden Sie es schaffen, sich und ihre Liebsten mit Hilfe ihrer persönlichen Kontakte in Sicherheit zu bringen? Wie viele Menschen könnten sie anrufen, um Hilfe bitten und diese auch erhalten? Um von den Extrembeispielen wegzukommen: Wie viele Menschen, die nicht zu Ihrer Familie gehören, könnten Sie generell nach Mitternacht mit einem Problem anrufen ohne beschimpft zu werden?

»das Geheimnis fruchtbarer Beziehungspflege?«

Eine Beziehung ist per definitionem „…eine dauerhafte Interaktion zwischen sozialen Einheiten…“, was schon erkennen lässt, dass der Austausch von Visitenkarten oder digitalen Freundschaftsanfragen nicht ausreicht, um eine wirkliche Verbindung zwischen zwei Menschen herzustellen. Aus Kontakten werden dann Beziehungen, wenn der Kontakt regelmäßig und möglichst persönlich ist und wenn beide Partner ähnliche Wertvorstellungen/Ziele haben. Eine Beziehung ist ein Kontakt, dem das Element „Vertrauen“ hinzugefügt wurde. Erst, wenn Sie jemandem vertrauen, wächst in Ihnen die Bereitschaft, sich für diesen Menschen einzusetzen und sich selbst mit Ihren Wünschen, Problemen und Ideen zu öffnen. Erst, wenn Sie eine positive emotionale Verbindung haben, können Sie von einer Beziehung sprechen. Und nur Beziehungen, nicht Kontakte, bringen Sie wirklich weiter in Ihrem Leben. Um eine belastbare Beziehung aufzubauen, sei sie beruflich oder privat, muss ich also „intensiv“ mit jemandem zu tun haben. Die flüchtige Begrüßung auf einem Stehempfang geht einfach nicht über die Funktion des Erstkontaktes hinaus.

This website uses cookies to ensure you get the best experience on our website.