Warum politische Clusterinitiativen zum Scheitern verurteilt sind

Bei all den teuren Initiativen bleiben trotzdem mehr Fragen als Antworten; eine „Kultur der Netzwerke“ sucht man in Deutschland bisher vergebens. Was ist das Problem?

Alle politischen Projekte machen zwei Denkfehler (die sie übrigens mit den meisten Netzwerken in Wirtschaft und Kultur gemeinsam haben):

Denkfehler politischer Clusterinitiativen

1. Kontakte sind noch keine Beziehungen

2. Inzest führt nicht zu Dynamik”

Es geht nicht um Visitenkartentausch, unverbindliche Branchentreffen, gemeinsame Vermarktungs-Homepages oder jährliche Konferenzen. Nachhaltige Netzwerke bestehen aus starkem Vertrauen ineinander und starken Beziehungen zueinander. Doch vertrauensvolle Beziehungen kann man nicht einfach per Gesetz, politischer Initiative oder per Mausklick schaffen. Ein Kontakt ist eben noch keine Beziehung.

Will ein modernes Netzwerk also gut funktionieren, braucht es einen möglichst intensiven Austausch mit der Welt außerhalb der jeweiligen Nische. Letztlich sind daher auch die Erfolgsaussichten für die einzelnen Unternehmen innerhalb eines Clusters umstritten.

Der Weg zu wirtschaftlicher Prosperität führt also nicht über geschlossene, starre Cluster, sondern über den systematischen Aufbau und Optimierung belastbarer, lebendiger, intensiver Beziehungsnetzwerke in heterogenen, offenen Gruppen, in denen eine Kultur des Vertrauens herrscht. Dies gilt für Regionen, für Branchen, für Unternehmen und für einzelne Menschen, die noch etwas in ihrem Leben vorhaben.

Deshalb müssen wir die Kultur der Netzwerke, wie sie heute in der Politik und Wirtschaft herrscht, verändern. Wir müssen unsere Traditionen entrümpeln und unser System, Kontakte zu bauen und zu pflegen erneuern.

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