Sind Sie überhaupt als Dictyonom geeignet?

Sind Sie überhaupt als Dictyonom geeignet?

„Grundsätzlich ist jeder ein Netzwerker – im Fußballverein findet man den Elektriker seines Vertrauens, im Schützenverein den Gebrauchtwagenhändler, mit dem man reden kann, und in der sonntäglichen Kneipenrunde nach dem Gottesdienst kommt man mit dem Leiter der Sparkasse ins Gespräch, der – unter der Hand – Hinweise über die Kreditwürdigkeit eines potentiellen Kunden gibt. […] Netzwerken scheint eine soziale Verhaltensweise zu sein, der man nicht entgehen kann. Wer nicht netzwerkt, steht außerhalb des Spielfelds.

Entscheidend ist wohl nur die Frage: Was will ich? Geld und Geschäft oder Freizeit und Freunde? Und: Welchen gesellschaftlichen Rahmen brauche ich dafür? Und was muss ich investieren, um was heraus zu bekommen? Spielarten gibt es in jeder Größenordnung. Und: der Gewinn muss nicht immer sofort als Geld sichtbar sein.“

– Paul Stänner (Deutschlandradio Kultur)

Auch wenn Sie es nicht wissen und ich Sie nicht persönlich kenne: Sie sind ein Profi-Netzwerker. Warum ich mir da so sicher bin? Nun, sofern Sie nicht stark soziophob sind, sondern ein ganz normaler, durchschnittlicher Mensch, dann haben Sie bereits alle Fähigkeiten, die Berufs-Dictyonomen auch haben und es fehlen Ihnen nur noch Kleinigkeiten zum Profi:

3 Dinge, die Sie noch vom Berufs-Dictyonomen trennen

  1. Die Erfahrung, wie man belastbare Beziehungen für sich aufbaut und pflegt,
  2. der Wille, mit Hilfe Ihrer Beziehungen im Leben vorwärts zu kommen, also eine eigene Lobby zu haben,
  3. das Selbstbewusstsein, dass Sie all das Handwerkszeug bereits haben, das man braucht.

Wussten Sie, dass Neurologen herausgefunden haben, dass ein großer Bereich des Gehirns allein dafür zuständig ist, die Interaktion mit anderen zu verarbeiten? Auch Ihr Gehirn hat also eine eigene Abteilung für den Aufbau Ihres Beziehungsnetzwerks. Sie gehören zur Eliteeinheit des „Networking“, auch, wenn Sie noch nicht im Einsatz waren. Denn sehr viele andere Menschen in der Vergangenheit waren weniger gut konfiguriert, sich mit anderen zu vernetzen. Diese Menschen wurden entweder umgebracht, verhungerten oder wurden anderweitig daran gehindert, ihre Gene weiterzugeben. Sie jedoch gehören zu den Nachfahren der besser Vernetzten, die sich durchsetzen konnten, die überlebten und die ihre Eigenschaften an die nächste Generation weitergeben konnten.

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