Ist denn nun ein funktionierender Freundeskreis schon ein belastbares Netzwerk?

Reicht es aus, die Leute, die man kennt, ab und zu um Hilfe zu bitten und diese Hilfe gleichsam anzubieten? Dann kann man sich folglich den Stress systematischer Kontaktpflege mit all den Veranstaltungen und Mitgliedschaften sparen. Oder doch nicht? Was unterscheidet eigentlich einen guten Freundeskreis von einem professionellen Beziehungsnetzwerk, einer echten Lobby?

Unterschiede zwischen Freundeskreis und Beziehungsnetzwerk

1. Ziele & Kodex

2. Festgelegte Organisationsstrukturen und Abläufe

“Ein privater Freundeskreis verfolgt keine Ziele, außer der sozialen Interaktion seiner Mitglieder. Mit Freunden trifft man sich, weil man die Zeit, die man zusammen verbringt, genießt. Obwohl man darauf hoffen kann, dass man von Freunden unterstützt wird, so “ist diese Hilfe doch eher privat und sporadisch. In einem professionellen Beziehungsnetzwerk gibt es eine Art Kodex, der die gegenseitige Unterstützung als Pflicht festschreibt. Professionelle Netzwerke sind dynamisch, d.h., allen Beteiligten ist klar, dass es Ziele gibt, die jeder erreichen möchte und dass dies der Grund ist, dem Netzwerk anzugehören. Das ist die Gemeinsamkeit, von den Freimaurern, die nach persönlichem Wachstum streben bis zum Golfclub, in dem man sein Handicap verbessern will. Deshalb ist es auch selbstverständlich, dass man den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft bei ihrem Streben hilft. Ein Freundeskreis ist eher ein statischer Vertrauens-Zirkel, ein Refugium, in das man sich zurückzieht, das einem zwar in Krisen hilft, aber nicht in erster Linie dem Erreichen persönlicher Ziele dient. Eine Rückfallposition, kein Sprungbrett.

»Was verbindet den Freundeskreis?«

Natürlich gibt es unter Freunden auch ein gemeinsames Wertesystem (dies ist sogar die Grundlage echter Freundschaft), es existieren Verhaltensnormen und sicher auch die generelle Bereitschaft, einander zu unterstützen. Sie können einen großen Freundeskreis haben, der Ihnen immer bei Umzügen, Gartenfesten oder Liebeskummer hilft. Aber eine professionelle Lobby ist etwas anderes. Von einem systematischen Beziehungsnetzwerk kann man erst dann sprechen, wenn es in Ihrem Umfeld Menschen gibt, die Ihnen dauerhaft, regelmäßig und möglichst umfangreich beruflich und privat unter die Arme greifen, dies als Grundlage der Beziehung ansehen und dasselbe auch von Ihnen einfordern. Kurz: Einen Freundeskreis haben Sie, wenn Sie einer Gruppe von Gleichgesinnten vertrauen können; eine persönliche Lobby haben Sie dann, wenn diese Gruppe Ihnen darüber hinaus aktiv beim Erreichen von Zielen hilft, weil sie dies untereinander vereinbart haben.

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